Wie schön

Wie schön gemütlich muss es sich hassen lassen, wenn man sein Gesicht nicht zeigen, seinen Namen nicht nennen muss.

Wie schön, dass Plumpheit nicht als Tatbestand im Strafgesetzbuch steht.

Wie schön, dass es das Internet gibt – mitsamt seiner Gesinnungs-Polizei.

Es ist schon sehr erhellend, dass man als Fan von Eintracht Frankfurt ein Jubelperser sein muss, besser: sein soll. Jeder soll einstimmen in einen Tenor der Heiterkeit, no matter what. Dinge müssen einem gefallen. Das hat man so zu machen, Forza SGE und so.

Aber wisst ihr was, ihr Meinungs-Verbots-Claquere da draußen? Gerade dank euch lebt dieser Blog auch im vierten Jahr in Folge – weil der Autor ein winziges, unbedeutendes Schärflein zur Meinungs-Vielfalt beitragen will.

Man kann alles rund um die SGE stets verschieden bewerten – und sollte das auch tun, sollte das zulassen. Tut jemand das nicht, will er Einheit, Geschlossenheit, Vasallentreue – dann sollte er sein Demokratie-, vielmehr sein Freiheitsverständnis zügig überprüfen.

Eintracht Frankfurt ist genauso mein Verein, wie er eurer ist. Und wenn ihr kommentiert oder Mails schreibt, sagt deren Inhalt mehr über euch aus als über jedes Wort, das hier geschrieben wurde und weiterhin geschrieben wird.

Noch acht Tage.

3 Kommentare

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3 Antworten zu “Wie schön

  1. Adlerschnabel

    Es gibt aber auch noch die andere Variante: das gemeinsame durch-das-Dorf-treiben von Spielern, Trainern oder Funktionären. Beispiele dafür sind Meier, Spycher, Funkel und Bruchhagen. Auch hier waren sich fast alle einig.
    Das verbindende Element ist wohl das Mitläufertum.

  2. Ich habe bereits öfter geschrieben, dass ich Dir gerne widersprechen würde, aber leider muss ich zustimmen. Auch dem n-tv Beitrag.

    Am Ende ist es egal, wenn die SGE gewinnt, dann sind wir die ersten, die sich freuen und ich lasse mich gerne als Schwarzseher beschimpfen. Wenn die SGE verliert, dann sind wir alle enttäuscht.

  3. Eintrachtfan a HH

    Frei zitiert: Man bewundert die Menschen, die etwas frei heraus sagen.
    Sei denn, Sie vertreten eine andere Meinung!
    -das gilt jedoch auch übergeordnet zum Thema Fußballfolklore und gerade in der Demokratie!

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