Im Geschäft ums Geschäft

Die Saison 2016/2017 ist bislang eine ziemlich einmalige. Zum ersten Mal seit vielen Jahren ist  Unberechenbarkeit in die Bundesliga eingekehrt. Vor allem in jenen tabellarischen Gefilden, die sonst tatsächlich zementiert waren. Hinter Bayern München, das für Eintracht Frankfurt endlich mal zur genau richtigen Zeit im Spielplan kam, sortieren sich derzeit reihenweise Mittelklassemannschaften ein. Und das sorgt für das Kuriosum, dass die SGE  nur eines von vielen Überraschungsteams, und dabei nicht mal das Beste ist. Köln, Berlin, letztlich auch SAP Hoppenheim und RotBrause Läipzsch stehen Frankfurts Nimbus in nichts nach, ihnen gelang eben jeweils dieser eine Erfolg mehr, den die Eintracht gegen Darmstadt 98 auf dem Silbertablett serviert bekam und liegen lies.

Frankfurt war, und das ist das Bemerkenswerte, in dieser Saison jedenfalls keinem Gegner unterlegen, am ehesten noch dem SC Freiburg – einem Team, das man – einen Rang hinter der SGE postiert – getrost in die Liste der tabellarischen Überraschungsteams aufnehmen kann. Man möge aber nur mal die besgaten drei Pflichtpunkte gegen Darmstadt hinzurechnen … wo die SGE dann stünde! Man wäre tatsächlich „Bayernjäger, so absurd das klingt. Konjunktive, klar. Doch diese drei (Theorie)Punkte mehr spiegeln die Leistungsfähigkeit dieser Mannschaft wieder; sie rangiert auf Augenhöhe mit den in der Spitze überaus konkurrenzfähigen Kölnern und Berlinern, die ja weitaus mehr auf dem Radar der Fußballöffentlichkeit waren und sind als die nicht minder qualifizierte Eintracht.

Diese Spielzeit wird eine werden, in der wenige Blätter Papier zwischen lukrativem Champions-League- oder „zumindest“ Uefca-Platz auf der einen, oder eben nur warmen Worten für einen einstelligen Tabellenplatz auf der anderen Seite passen werden. Es ist eine dieser Spielzeiten, in denen man als Mittelklasseverein den Coup landen KANN, es dafür ein strukturelles, ein zeitliches Loch gibt. Ähnlich wie 2012: Wer von Beginn an oben mit dabei ist, der KANN aufgrund dieser seltsamen Dynamiken langfristig dort bleiben, verdaut Niederlagen im Nu und bleibt trotzdem weiter im Geschäft ums Geschäft. Und wer von Beginn an unten steht, bleibt in der Regel dort. Die andere, uns als Frankfurt-Fans weitaus vertrautere Dynamik.

Ärgerlich, dass es diese ganze Reihe an Überraschungsteams gibt – und mindestens zwei der vier schwächenden Großen werden ihren Dauersprint schon irgendwann anziehen und tabellarisch vorrücken. Trotzdem, und das ist der sicher auch im Geiste von Trainer Niko Kovac stehende Paradigmenwechsel, sollte man nicht auf die Konkurrenz um den Klassenerhaltskampf schauen (neben Hamburg, Ingolstadt, Darmstadt vor allem Augsburg und Bremen), sondern sich eben wohl an den Kontrahenten um die Ränge 6 bis 10 orientieren – also genau jenen seit Jahren als unerreichbar geltenden Kalibern á la Mönchengladbach, Mainz, (perspektivisch) Köln …

Und in dieser Aufzählung ist er ja schon zu finden, der nächste Bundesligagegner der Eintracht: der (Bayern-Bonusspiel außen vor gelassen) nach Hertha BSC Berlin zweite echte Prüfstein der Saison: Borussia Mönchengladbach. Nach dem Auswärtsspiel in Hamburg, an dem die Weichen für die Saison im Sinne eines In-diesem-Jahr-gibts-keinen-Überlebenskampf gestellt worden sind, steht nun ein Auswärtsauftritt an, der über die Legitimation gewisser sportlicher … Tagträumereien … entscheidet. Nimmt die Eintracht in Mönchengladbach drei Punkte mit, wird man sie auf dem Zettel im Kampf um die Europapokalplätze haben müssen. Besteht sie mit einem Zähler, ändert das an dem Befund nicht viel: die SGE wird wenigstens in der Hinrunde bei der Musikkapelle rund um das erste Tabellendrittel mitmachen. Verliert sie, wäre es nur dann stimmungstrübend, wenn unter der Woche gegen Ingolstadt im DFB-Pokal ausgeschieden worden wäre.

Stimmt die Einstellung, wird auch das Ergebnis stimmen. Gilt für das Pokalspiel noch mehr als für die Bundesligapartie. Viel Spaß noch beim Entspannen!

15 Kommentare

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15 Antworten zu “Im Geschäft ums Geschäft

  1. Koppweh

    Bestätigt durch Kovac heute .
    Vallejo ist ein Manga Transfer.

    Dann dürfte Mascarell auch ein Manga Transfer sein.

    Da Bobic mit Manga schon in Stuttgart zusammen gearbeitet hat , müßte Fabian auch ein Manga Transfer sein.

    Vielen Dank Herr Manga !

    • Manfred Milchmädchen

      Wow, welch grandiose Schlußfolgerung.
      Verzeihung, wann wurde Fabian transferiert?
      Eben noch verteufelt, nun gefeiert!
      Übertroffen nur durch Deine legendäre Rechnung der Tendenz zu Platz 5.
      Koppweh, Du bist der Beste!

      • Koppweh

        Fabian war vor zwei Jahren beim Vfb ein Thema nachdem Fabian bei Schalke ( Horst Heldt) und Wolfsburg abgeblitzt ist.
        Da Ben Manga nicht ein Hansel ist unter Bobic wie Legien es unter Hübner und Bruchhagen einer war , darfst du lieber Manfred davon ausgehen das Manga sich für einen Transfer für Fabian beim Vfb ausgesprochen hat.
        Letztendlich kam der Transfer nicht zustande , weil der Ausleihclub von Fabian mitkassieren wollte.

        Trainer war damals Armin Veh beim Vfb.
        Fabian ist ein Armin Veh Transfer .
        Dieser Transfer wurde von Heribert Bruchhagen nur sehr widerwillig genehmigt.

        Fabian wollte in die Bundesliga. Er hat sich also selber angeboten.
        Aber nur der Vfb hat interesse gezeigt.

        Scout war damals unter Bobic Ben Manga.

        Ben Manga ist nicht nur Scout bei uns , sondern er ist zuständig für die Kaderplanung.
        Nach meiner Meinung steht Ben Manga vor Bruno Hübner in der Entscheidungshierarchie, da Bruno seit Mai keine Transfers mehr bestimmt hat.

  2. Olli

    Mal was rein geschäftliches: Ich kann es kaum erwarten von 1860 den monströs riesigen Check in Empfang zu nehmen, den sie für Aigner nachreichen müssen …. das muss ja eine exorbitante Summe werden.

    • Koppweh

      Ich nehm mal an die 60 er haben erst ein Drittel der Ablösesumme überwiesen.

      Es würde mich wundern wenn PSG schon die komplette Summe überwiesen hätte.

  3. TK Idstein

    Ja.. ich denke so kann man das sehen.

  4. Koppweh

    Beste Auswärtsabwehr mit Bayern .
    http://www.bundesliga.de/de/liga/tabelle/

    Fünfbeste Auswärtsmannschaft

  5. Steven

    „Nimmt die Eintracht in Mönchengladbach drei Punkte mit, wird man sie auf dem Zettel im Kampf um die Europapokalplätze haben müssen. “
    Da es sich naturgemäß Ende der Saison entscheidet, wer um welche Plätze spielt, ist es mMn viel zu früh,um solche Schlüsse zu ziehen und das Wort müssen zu verwenden. Das geht eher in Richtung träumen. Frühestens nach Beginn der Rückrunde wird sich zeigen,wer um was spielt. Dafür zeigen die Teams regelmäßig nach dem Jahreswechsel viel zu unterschiedliche Gesichter im Vergleich zur Vorrunde. Sei es verganges Jahr v.a. Gladbach, BVb oder auch Mainz oder Darmstadt. Die Hin- und Ruckrundentabellen zeigen meist ganz unterschiedliche Ranglisten.

    • Steven

      Nach den bisherigen Erkenntnissen zu Team und Trainer wurde ich lediglich behaupten,dass wir nicht in einen größeren Abstiegsstrudel kommen sollten. Selbst wenn eine längere Durststrecke kommt,traue ich Kovac und dem Team die nötigen Kursänderung en zu. Realistisch ist mMn momentan ein Platz zwischen 8-12. Alles andere ist Träumerei. Leverkusen, Gladbach,Schalke stehen noch hinter uns, ebenso Wolfsburg,mit denen ich spätestens i. Der RR rechne (sihe ersten Beitrag).Nominell sollten diese Teams sich mittelfristig wieder fangen und vor uns stehen. Sind von den Kadern einfach besser besetzt, wenn man realistisch bleibt. Dazu bleibt abzuwarten, was Köln und etwa Leipzig machen.

      • In meinem Empfinden habe ich auch nichts anderes geschrieben. Denn das mind. 2 der 4 „Großen“ noch aufholen werden ist für mich ebenso klar, wie das Rang 8 bis (*g* ich würde eher sagen 10/11 statt) 12 der Tabellenbereich ist. Aber wenn es denn so ist, also man in 2017 noch irgendwas um Rang 8,9,10 platziert ist, hat man den Status des Uefa-Cup-Platz-„Contenders“ glaube ich durchaus, oder?

        Erstmal würde ich gerne Audi geschlagen wissen, übrigens.

      • Koppweh

        http://www.transfermarkt.de/1-bundesliga/formtabelle/wettbewerb/L1

        Die Parameter werden nur durch Trainerwechsel oder Wintertransfers verändert. Das Ausscheiden aus Wettbewerben wie Dfb Pokal Euroleaque..sind eher negative Trendbeschleuniger.

        Platz 5 ist realistisch!

      • Jermaine Jones Junior

        Sehe ich ähnlich. Warten wir die letzten 5 Spieltage der Saison ab. Der FC Bayern kann nicht jedes Jahr Meister werden. Eines kann ich aber sagen: Ehe der 1. FC Köln die Deutsche Meisterschaft zum greifen nahe hat, nehmen wir sie uns!

    • Das ist natürlich richtig, der Jahreswechsel bzw. die Wintervorbereitung verändert oft die Vorzeichen. Jedoch behaupte ich ja nicht, dass die Eintracht der Gejagte um besagte Tabellenregionen sein wird, sondern EIN Jäger. Und da es sich abzeichnet, dass die Punktabstände gering sein werden, kann es (und ich prognostiziere: wird es) bis zuletzt zwischen 10 und 6 sehr eng zugehen. In dieser „Range“ zu landen ist für diese SGE möglich. Und das Schöne ist diesmal ja: Das hat eben nichts mit Träumerei zutun, diese Mannschaft ist ganz maßgeblich dank dieses Trainers in der Lage dazu. Jedenfalls zu mehr als das ewige Gewürge um Rang 15/14/13.

      • F.N.

        Ich sehe das auch so. Die Eintracht kann in dieser Saison für eine Überraschung gut sein, nach dem Wiederaufstieg war es ähnlich und hat dann ja sogar geklappt. In der Hinrunde fleißig Punkte sammeln. In der Rückrunde wird der Kader durch die Rückkehr einiger Verletzter noch stärker werden, vielleicht kann man den Kader sogar sinnvoll verstärken. Dafür wäre dann das Weiterkommen im DFB Pokal sehr wichtig. Dienstag gegen Ingolstadt wird nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.

  6. Koppweh

    8 Spieltag 14 Punkte
    34 Spieltag × 1,75 60 Punkte

    4 beste Abwehr
    6 bester Sturm

    Tendenz Platz 5

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