Einzelkritik vs. Retorte Hoppenheim

Kevin Trapp: Ganz stark in drei brandgefährlichen Situationen. Strahlt Klasse aus, Sicherheit. Super Leistung.

Carlos Zambrano: Hatte sein Probleme mit Volland, wie sein Nebenmann auch. Handelte sich die 8. (!) Gelbe Karte ein, ansonsten resolut und gut.

Bamba Anderson: Gutes, umsichtiges Comeback. Beim 1:1 sieht er nicht gut aus, da hebt aber sein Außenverteidiger das Beinchen und lässt ihn im Stich. Was Gegenspieler Volland angeht: siehe Zambrano.

Bastian Oczipka: Sehr auffällig nach vorne, probierte viel im Eins-gegen-Eins und ihm gelang auch nicht wenig. Defensiv weitgehend in Ordnung, aber beim 1:1 inkonsequent und durchaus schuldig.

Stefano Celozzi: Anderer Spielertyp als Jung, weniger dynamisch aber technisch besser – machte einen sehr guten Job und den Ausfall des etatmäßigen Rechtsverteidigers vergessen.

Martin Lanig: Starkste anfangs übers Feld, spielte oft Foul. Nach vorne unheimlich agil, verdiente sich das wichtige und zu dem Zeitpunkt überfällig Tor. Ist kein Ersatz für Schwegler, aber effektiv ist er – und sicher nicht so weit weg vom Team, wie manch anderer.

Sebastian Rode: Das war lange sehr bedenklich, was er spielte. Ohne Schwegler als Nebenman, wackelt er spürbar. Reihte Fehlpass an Fehlpass, wandelte an drei, vier Gelben Karten. Im zweiten Durchgang besser, vor allem, nach Schweglers Einwechslung.

Takashi Inui: Mal hui, mal pfui. Verdribbelt sich ein ums andere mal, verliert Bälle in der Vorwärtsbewegung. Auf der anderen Seite bringt er Tempo, Dynamik in die meisten Angriffe. Hat jedenfalls Luft nach oben.

Stefan Aigner: Starkes Spiel. Machte viel Betrieb über den Flügel, wirbelte Ochs schwindelig, ein Wunder, dass dieser nicht mal Gelb sah. Wieder ein Tor – ein sehr, sehr wichtiges; für mehr als nur den Sieg.

Alexander Meier: In der ersten Halbzeit einer der besten Frankfurter, einmal mit Abschlusspech. Im zweiten Durchgang baute er ab, war phasenweise unsichtbar.

Karim Matmour: Hielt eine Stunde lang keinen Ball, steigerte sich später. Sein Kopfball an die Latte muss ins Tor, Stürmer hin, Mittelfeldspieler her. Bemüht, aber so eine richtige Hilfe ist er da vorne drin eben nicht.

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Olivier Occean: Bei ihm achtet jeder auf jede noch so kleine Aktion. Ihm gelingt nicht viel, aber er hängte sich rein und erfüllte seinen Part. Im Bälle halten schon besser als Matmour, aber eben vor allem beim Ablegen nach hinten.

Pirmin Schwegler: Brachte Ruhe ins Spiel, gab vor allem Rode Sicherheit. Sah richtig mitgenommen aus von der Krankheit.

Marco Russ: Das wars dann auch schon mit dem Stammplatz. Könnte bitter werden für ihn. Jedoch in den fünf Minuten mit drei eroberten Bällen und dem Foul an der Mittellinie, um die Uhr herunterlaufen zu lassen. Clever. Immerhin.

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Armin Veh: Unter diesen Umständen – der Sturm-Notlage, dem Zoff rund um die Fanszene, das nicht wirklich gelungene Spiel in Leverkusen – einen Sieg einzufahren, ist eine sehr gute Leistung. Dieses Spiel war wichtig, um nicht in einen Strudel zu geraten. Deshalb ist die Erleichterung groß und der Dank an den Trainer fällt umso größer aus. Stark, wie er zwei Stammspieler zu ersetzten wusste.

3 Kommentare

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3 Antworten zu “Einzelkritik vs. Retorte Hoppenheim

  1. Sebastian Weber

    Sehr gute Einschätzungen deinerseits, kann ich genauso unterschreiben. Bei Rode sieht man halt, dass wenn Schwegler nicht mittun kann muss er den defensiveren Part spielen der das Aufbauspiel regelt und das kann er noch nicht, seine Stärke sind die Vorstösse mit denen er immer für Gefahr sorgen kann. Direkt nach Schweglers Einwechslung wurde Rode agiler und offensiver und spielte so wie in der kompletten Hinrunde. Er ist sehr von seinem starken Nebenmann abhängig.

    • DuKennstMich ;)

      Oder aber er kann von der 6 aus nicht agieren.

      • Steffen Zet

        Sicher sind Rode und Jung die vielfach zitierten Rohdiamanten der Eintracht. Es wäre echt wünschenswert wenn man den begonnenen erfolgreichen Weg zusammen weiter ginge. D.h. Trainer Veh bleibt, genauso wie die Beiden, gerade für die Identitätsbildung, dafür, was Eintracht Frankurt bedeutet, und wo es herkommt; aber vor allem um möglichen zukünftigen Neuzugängen attraktive Perspektiven aufzuzeigen und den Verein dauerhaft in der ersten Tabellenhälfte zu etablieren wäre es immens wichtig.

        Andererseits finde ich schon dass beide zumindest sportlich mit gewissen Abstrichen im Moment noch ersetztbar sind. Ich finde Celozzi wirklich sehr gut. Sebastian Jung ist allerdings tatsächlich eine Bank auf der rechten Abwehrseite. Rode ist im Mittelfeld wie bei euch beiden oben beschrieben super im Spielaufbau und bei den schnellen Gegenstößen.

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