22. Februar 2013 · 22:05
Kevin Trapp: Einmal gefordert, schon musste er und hielt er das Ergebnis fest. Wenn er nicht bald im Nationaltrikot aufläuft, muss man als Nationaltrainer nichts können, um den Job zu haben. Allerdings schlug er die Bälle viel zu oft lang und hoch – das war ineffektiv; die Stärke dieses Teams ist eigentlich das flache Anspiel.
Carlos Zambrano: Alles in allem wie sein Nebenmann, nur im Aufbauspiel schwächer. Sinnbidlich sein Solo über 30 Meter mit Flachpass über zwei Meter ins Aus.
Bamba Anderson: Stellungsfehler vor Freiburgs größter Chance, ansonsten problemlos, abgeklärt und sicher mit den ersten Bällen. Das war in Ordnung.
Sebastian Jung: Der bessere von zwei mageren Außen im Offensivspiel. Defensiv so manches Mal mit Problemen gegen Caliguri. Versuchte aber wenigstens mal etwas nach vorne.
Bastian Oczipka: Dribbelte den Ball reihenweise ins Aus, stoppte ihn in selbiges und war so gut wie nie anspielbar. Das war schon sehr nah dran an einer Fünf. Defensiv im Rahmen, die üblichen ein, zwei Stellungsfehler waren dabei.
Pirmin Schwegler: Dass er es nicht mag und kaum beherrscht, unter Druck den sauberen Ball zu spielen, ist nicht neu. Ist aber auch schwer. Er versucht, einen kühlen Kopf zu bewahren – aber es gelingt ihm nicht, das Spiel mit dem zweiten Pass aufzuziehen und schneller zu machen. Aber er versucht es wenigstens; und Fehlpässe spielte er keine.
Sebastian Rode: Verbessert im Vergleich zu den letzten Wochen, aber trotzdem weit hinter seinem Können zurück. Defensiv wackelt es manches mal, offensiv gelingt ihm gar nichts mehr. Verhaspelt sich immer wieder, ihm verspringen die Bälle. Immerhin agil, hielt die Zentralen bei Freiburg in Schach.
Stefan Aigner: Vollkommen aus dem Spiel. Beteiligt sich wieder zu wenig am Kombinationsspiel, versucht nur noch, von außen in die Zentrale und zum Tor zu ziehen.
Stefano Celozzi: Irrlichtete über den Platz, mal rechts, mal links, mal zentral – Bindung zum Spiel fehlte ihm völlig, zudem mit einigen falschen Entscheidungen. Erkennbar, warum ein formschwacher Inui trotzdem den Vorzug erhält.
Alexander Meier: Ihm gelang so gut wie nichts. Bezeichnenderweise war er aber immer dann am Ball, wenn es beim Team überhaupt mal nach vorne ging.
Katrim Matmour: Was ist in ihn gefahren? Nicht nur, dass er seinen Platzverweis-Fauxpas fast wiederholt hätte. Auch die Rolle als Stürmer füllt er mittlerweile so unkonventionell aus, das man nur noch sagen kann: Er muss da weg.
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Olivier Occean: Wie soll man ihn in so einem Spiel bewerten? War die ärmste Sau auf dem Rasen, so wenig wie aus dem Mittelfeld kam. Legte ein paar Bälle gut ab, Torgefahr stahlte er keine aus. Aber wie auch, wenn nichts in/an den 16er kommt?
Armin Veh: Dass der Schwung raus ist aus der Offensive, beobachten einige schon länger. Dass das so ist, ist auch der Tatsache geschuldet, dass ein Umdenken stattfand und die Defensive – sichtbar – stärker auftritt. Allerdings gilt eine Faustregel für dieses Team: Sobald lange Bälle geschlagen werden, reisst es nichts. Das war gegen Freiburg nicht zum ersten Mal so. Der Kombinationsfußball, den Gegner mittlerweile natürlich auch deutlich erschweren, weil sie sich darauf eingestellt haben, liegt derzeit aber sichtbar brach. Alexander Meier muss, wie in alten Zeiten, quasi 6er, 10er und Mittelstürmer zugleich spielen – viele andere bleiben dieser Tage blass. Die Impulse von der Bank, das sah man am Spiel von Stefano Celozzi, sind gering. Scheinbar kommt jetzt zum Tragen, was zu befürchten war: Für eine Edelrunde, für eine Sensationsspielzeit, fehlt offenbar die Breite, die Variationsmöglichkeiten gehen dem Trainer aus. Er versuchte es mit einer Raute, zwei Flügelspielern als Stürmern – darauf waren die Breisgauer anfangs nicht gefasst. Jedoch gilt: Hast du, gerade vorne, keine Spezialisten, hälst du den Erfolg nicht lange durch. Srdjan Lakic wurde und wird schon jetzt vermisste. Und dabei weiß man auch bei ihm noch nicht, was da wirklich noch geht. Die Wochen der Wahrheit, die jetzt begonnen haben, starten mit einem … ja, was eigentlich? Einem Punktgewinn. Betonung auf Gewinn. Aber zuletzt war es zu oft so, dass man für ein Remis dankbar sein musste. Das ist vielleicht das entscheidende Indiz dieser Tage.