Riskantes Spiel

Ja mein Gott, ich gebe es zu: Ein wenig enttäuscht bin ich schon, dass es am Ende des Transferzeitraums beim Neuzugang Srdjan Lakic geblieben ist. Der Aderlass im Sturm ist in erster Linie zwar nur numerischer Natur. Aber ob das Duo Olivier Occean / Karim Matmour in der Lage sein wird, den Kroaten wochen- und monatelang zu Bestleistungen anzustacheln? Geschweigedenn ihn abzulösen, wenn er nicht funktioniert? Talking about Konkurrenzkampf … So sicher bin ich mir da nicht. Mir scheint daher, dass nur übrigbleibt, auf den Eigenantrieb des Spielers zu setzen. Das ist ein riskantes Spiel.

Ausgeschlossen ist es freilich nicht, dass Lakic zündet. Er hat etwas zu beweisen, alleine schon, um die Kritiker (wie mich) verstummen zu lassen, die ihn bislang für ein One-Hit-Wonder, ein sehr teures zudem, halten. Er wird, so darf man zumindest seine ersten Äußerungen gegenüber den Medienkollegen deuten, ein Interesse daran haben, den Makel abzustreifen. Das, was er bislang von sich gegeben hat, stimmt jedenfalls recht zuversichtlich.

Rob Friend, Dorge Kouemaha, Erwin Hoffer, Benjamin Köhler – vier Spieler konnte Bruno Hübner im Gegenzug verkaufen. Ob da irgendein Deal gewinnbringend gewesen sein wird, darf bezweifelt werden. Die Gehaltsliste wurde gestutzt, immerhin. Vieles wird aber von einem siebenstelligen Lakic-Gehalt wieder aufgezehrt werden. Da sollte sich niemand vertun. Trotzdem: Mit Ausnahme des verdienten Benny Köhler konnte man ausnahmslos aussichtslose Bankdrücker, die den Konkurrenzkampf nicht zu befeuern schienen, verkaufen. Für beide Parteien ein Gewinn. Und doch bleibt in mir drin dieses Unbehagen vom Anfang dieses Textes: Was, wenn Lakic nicht in Tritt kommt? Gegen den Hamburger SV werden wir einen ersten Hinweis erhalten – und solange der Stürmer arbeitet, macht und tut, bin ich persönlich zufrieden.

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