Mühsal im Stadtwald

Als es um 17.19 Uhr dann geschafft war und das 0:0 Bestand hatte, spürte im Stadion so ziemlich keiner Freud oder Leid. Der Punkt ist, gemessen an den Resultaten der Konkurrenz, ein Gewinn. Trotzdem: Würde man einen Gesichtsausdruck für das Eintrachtspiel an diesem Samstagnachmittag suchen, im Antlitz von Carlos Zambrano hätte man ihn gefunden: müde, genervt, erleichtert, als es irgendwie schadlos überstanden war.

Es war das erwartbar mühsame, zähe Spiel, dass die Mannschaften aufs Grün arbeiteten. Doch ohne den abermals überragenden Kevin Trapp, wäre diese Partie ziemlich sicher 0:2, 0:3 verloren gegangen. Nürnberg war von Beginn an das bessere Team, agiler in den Zweikämpfen, geschickten im Verschieben und letztlich zielstrebiger im Abschluss. Die Eintracht generierte in 90 Minuten nicht eine wirkliche Torchance – Meiers Freistoß und dessen Flachschuss aus sieben Metern in der 76. Minuten ausgenommen. Es dürfte offensiv der schwächste Auftritte gewesen sein, den die Eintracht in dieser Spielzeit darbot. Das Mittelfeld war überhaupt nicht auf dem Platz, der Sturm hing dadurch in der Luft. Am sympotmatischsten für das Frankfurter Spiel war die Leistung von Sebastian Jung. Ihm gelang offensiv gar nichts und defensiv verhaspelte er sich immer wieder, verlor sogar das Gros seiner Laufduelle.

Dass die 0 steht und mittlerweile sicherer ist als je zuvor in der Hinrunde, ist Zeichen sehr guter Arbeit in der Winterpause. Es gibt keinen Harakirifußball mehr; ein Indiz des Reifeprozesses. Im Spiel gegen Hamburg schien die Mischung aus offensiver Wucht und defensiver Stabilität schon sehr früh austariert, in Balance zu sein. Das Urteil war verfrüht. Gegen Nürnberg war es defensiv solalala, Kevin Trapp schönt die Gesamtleistung. Offensiv war es diesmal aber gar nichts. Hoffen wir also, dass Armin Veh recht hat mit seiner Länderspiel-Kritik, so dass er ab sofort jene Mechanismen, auch und gerade mit Srdjan Lakic einstudieren kann, die es braucht für die Rückkehr der Durchschlagskraft nach vorne.

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